Symposium Geschichte der deutschen Feuerwehren
Geschichte der Deutschen Feuerwehren im Nationalsozialismus - Symposium des VfdB
Zwischen Gleichschaltung und Bombenkrieg - die deutschen Feuerwehren im Nationalsozialismus 1933-1945
Das Referat 11 -Brandschutzgeschichte- der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) veranstaltet am 8./9. Dezember 2012 bei der Berufsfeuerwehr Köln ein „Symposium zur Geschichte der deutschen Feuerwehren im Nationalsozialismus 1933-1945“.
Kaum eine Epoche hat die deutschen Feuerwehren derart geprägt, wie die Zeit des Nationalsozialismus. Die Feuerwehren wurden einerseits fest in ein Unrechtssystem eingebunden und Stütze der NS-Diktatur, andererseits erfuhren die Feuerwehren in Vorbereitung auf den Krieg eine enorme Modernisierung und Weiterentwicklung. Ab 1938 wurden die Feuerwehren reichsweit vereinheitlicht. Einheitliche Gesetz- und Verordnungsgebung, Uniformen, Dienstgrade, Ausrüstungsvorgaben, Ausbildungsvorschriften und Typenreduzierung von Fahrzeug und Gerät beendeten regional gewachsene Unterschiede.
Die zwangsweise Auflösung des Deutschen Feuerwehrverbandes 1936 verdeutlicht dabei die drastische Verstaatlichung der Feuerwehren. Die freiwilligen Feuerwehren wurden vom bürgerlichen Verein zur „Hilfspolizeitruppe“, die Berufsfeuerwehren wurden Bestandteil der Polizei.
Vom Reichstagsbrand über die Verbrennung von Büchern und „entarteter Kunst“, Synagogenbränden in der „Reichskristallnacht“, im Bombenkrieg an der Heimatfront, in den Feuerwehrregimentern hinter der Front und in den Konzentrationslagern – immer wieder spielen die Feuerwehren eine Rolle im NS-Staat.
Während andere Organisationen ihre Geschichte im Dritten Reich bereits beleuchtet haben, war dies bei den deutschen Feuerwehren bisher nicht der Fall. Einzelne qualitätvolle Veröffentlichungen mit thematischen oder regionalen Schwerpunkten sind vorhanden. Eine Gesamtbetrachtung steht allerdings nach wie vor aus. Einen Schritt in diese Richtung, soll Ziel des Symposiums und des dazu erscheinenden Tagungsbandes sein.
Als Referenten konnten 14 durch Ihre Veröffentlichungen ausgewiesene Fachleute, gewonnen werden, die als Feuerwehrmänner und Historiker in 15 Vorträgen verschiedene Themenbereiche beleuchten.
Die Teilnahme am Symposium ist nach vorheriger Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für jeden Interessenten möglich. Es wird von jedem Teilnehmer ein Regiebeitrag von 5,- Euro erhoben. Persönlichen vfdb-Mitgliedern ist der Regiebeitrag erlassen.
Symposium zur Geschichte der deutschen Feuerwehren im Nationalsozialismus 1933-1945
Samstag 08.12.2012
10:30 Eröffnung Dipl.-Phys. Hans Jochen Blätte
Begrüßung Dipl.-Ing. Stephan Neuhoff
Einführung Dr. Daniel Leupold
I Der Weg der Feuerwehren in die „nationalsozialistische Gesellschaft“
11:00 Rolf Schamberger M.A. :“Es geschah mitten unter uns“
11:30 Günter Strumpf: Der Reichstagsbrand
12:00 Dipl.-Ing. Dieter Farrenkopf: Branddirektor Hans Rosenbaum
12:30 Diskussion
13:00-14:00 Mittagessen
II Aufbau, Aufgaben und Darstellung der Feuerwehren
14:00 Dipl.-Chem. Dieter Jarausch: Das Feuerwehrwesen im Deutschen Reich 1933-1945. Umorganisation aufgrund geänderter Gesetzgebung
14:30 Hartmut Stöpel: „Feuerwehr ans Lagertor!“ Die Feuerwehren von Buchenwald
15:00 Bernd Klaedtke: Auszeichnungswesen bei den deutschen Feuerwehren 1933-1945
15:30 Dipl.-Staatswiss. Erwin Rodehau: Führung der Freiwilligen Feuerwehren im Deutschen Reich 1933-1945
16:00-16:30 Kaffeepause
16:30 Dipl.-Chem. Dieter Jarausch: Walter Schnell und die Dreiteilung des Löschangriffs
17:00 Dr. Daniel Leupold: Die Feuerwehren unterm Hakenkreuz im Film
17:45 Diskussion
III Die Feuerwehren und die Reichspogromnacht 1938
18:00 Dr. Tobias Engelsing: Als der Kommandant den Benzinkanister brachte: Die Synagogenbrände 1938 und die Verdrängung jüdischer Feuerwehrkameraden aus den Wehren
Thomas Köhler M.A.: Die Feuerwehr und der 9./10. November 1938 in
Westfalen und Lippe: Umgang in der lokalen Erinnerungskultur
(ohne Vortrag/nur im Tagungsband enthalten)
18:30 Diskussion
Sonntag 09.12.2012
9:30 Einleitung Dr. Daniel Leupold
IV Luftschutz und Kriegseinsatz der Feuerwehren
10:00 Dr. Andreas Linhardt: "Luftschutzvorbereitungen in Braunschweig unter Branddirektor Fritz Lehmann 1928-1937"
10:30 Dipl.-Ing. Joachim Haase: Überörtliche Feuerwehreinheiten im Zweiten Weltkrieg
11:00 Dipl.-Ing. Stephan Neuhoff: Der 1000-Bomber Angriff auf Köln am 31.05.1942
11:30 Dipl.-Ing. Hans-Peter Plattner: Die Führungsorganisation des Luft- und Bevölkerungsschutzes. Das Anforderungsprofil von Branddirektor Rumpf im Wandel der Zeit: Von der „Weimarer Republik“ zur „Berliner Republik“
12:00 Diskussion
12:30 Aussprache und Verabschiedung